6. Zusammenfassung

Jegyzet elhelyezéséhez, kérjük, lépj be.!

In den analysierten Ereignissen sind mehrere begriffliche Einheiten involviert, wie zum Beispiel Teilnehmer in unterschiedlichen semantischen Rollen (Agens, Besitzer, Empfänger, Erfahrungszentrum, Essiv, Objekt, Patiens, Ziel etc.) (Löbner 2003). Eindeutig lässt sich feststellen, dass sowohl jeder deutsche als auch jeder ungarische Satz auf konzeptueller Ebene ein Ereignis ausdrückt und dass es hinsichtlich der Zuordnung zu den jeweiligen Ereignisschemata keine Unterschiede zwischen den Sprachen gibt. Somit wird die Hypothese bestätigt, dass beide Sprachen auf semantischer Ebene durch dieselben konzeptuellen Muster strukturiert werden.

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Mein Modell zur Beschreibung der lexikalischen Bedeutung zielt darauf ab, intern strukturierte, komplexe Ereignisstrukturen offenzulegen und diese hinsichtlich ihrer sprachlichen Umsetzung in den beiden Sprachen vergleichbar zu machen. Im Ergebnis der Analyse konnte nicht nur das Vorhandensein von Parallelen auf konzeptueller Ebene nachgewiesen, sondern auch aufgezeigt werden, auf welch unterschiedliche Weise diese konzeptuelle Ebene in den beiden Sprachen sprachlich abgebildet wird – im Hinblick auf semantische Rollen, Satzglieder, Gliedsätze, Wortstellung und morphologische Ausdrucksmöglichkeiten.1 Im Fokus steht dabei insbesondere die Qualität der Übersetzung der verbalen Elemente. Es konnte nachgewiesen werden, dass die Übersetzerin hervorragende Arbeit geleistet hat. Die ungarische Übersetzung bietet in allen untersuchten Fällen adäquate Entsprechungen für die relevanten Elemente des deutschen Ausgangstextes.

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Satz 1. Die Übersetzung der deutschen Verben stoßen und liegen durch die ungarischen Entsprechungen bukkan bzw. hever ist aus semantischer Sicht gelungen. Beide ungarischen Verben erfassen die konzeptuelle Struktur und den Aspektgehalt der deutschen Originale angemessen: bukkan spiegelt die plötzliche, punktuelle Natur des Auffindens wider, während hever den dauerhaften, statischen Zustand des Liegens treffend wiedergibt. Diese Wortwahl trägt wesentlich zur äquivalenten Repräsentation der Ereignisstruktur auf konzeptueller und sprachlicher Ebene bei.

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Satz 2. Die ungarische Übersetzung des Satzes „Wie es dahin kam, ist ungewiß.“ als „Nem lehet tudni, hogyan került oda.“ kann auf Grundlage der ereignisstrukturbasierten Analyse als funktional und semantisch adäquat beurteilt werden. Das Verb „kam“ wird mit „került oda“ übersetzt, wobei beide Formen ein Vorgangsschema realisieren. Sie bestehen aus mehreren Teilereignissen, verlaufen durativ und beinhalten nicht notwendigerweise die Beteiligung aller Argumente an jedem Teilereignis. Die deutsche Prädikation „ist ungewiß“, die einen Zustand ausdrückt (Essivschema), wird im Ungarischen durch die Konstruktion „nem lehet tudni“ funktional äquivalent wiedergegeben. Auch hier liegt ein essiver Zustand mit einem passiven Patiens vor. Während im Deutschen ein Subjektsatz vorliegt („wie es dahin kam“), wird dies im Ungarischen durch eine objektive Nebensatzstruktur realisiert. Diese strukturelle Abweichung beeinträchtigt jedoch nicht die funktionale Entsprechung, da in beiden Fällen die Ungewissheit über den Hergang des Ereignisses thematisiert wird. Die grammatikalische Struktur des ungarischen Satzes spiegelt die Bedeutung des deutschen Originals angemessen wider, auch wenn sie sich syntaktisch unterscheidet (z. B. durch den Einsatz der Konstruktion „lehet tudni“ für „ist ungewiß“). Insgesamt gesehen ist die Übersetzung auch aus ereignisstruktureller Sicht überzeugend.

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Satz 3. Der deutsche Satz „Kaum geöffnet, überfällt es den Lesenden mit einer Aufforderung.“ wird im Ungarischen mit „Kinyitja, és máris a következő felszólítással támadnak rá a sorok.“ wiedergegeben. Aus ereignisstruktureller Sicht ist diese Übersetzung differenziert, aber insgesamt angemessen. Das deutsche Partizipialkonstrukt „kaum geöffnet“ wird mit dem finiten Verb „kinyitja“ wiedergegeben, das eine intentional agensgesteuerte Handlung mit zwei Teilereignissen realisiert. Während das deutsche „geöffnet“ einen punktuellen Vorgang beschreibt (ein Teilereignis, Patiens-Rolle), bringt das ungarische „kinyitja“ eine intentional agensgeleitete Handlung zum Ausdruck. Diese Abweichung ist durch stilistische und grammatikalische Unterschiede der beiden Sprachen bedingt, führt aber funktional zur gleichen Ausgangssituation. Das Verb „überfällt“ (ein Teilereignis, durativ, Vorgang, Patiens) wird im Ungarischen durch „támadnak rá“ übertragen, das ebenfalls ein Vorgangsschema mit Patiens-Rolle aufweist. Die semantische Intensität der deutschen Formulierung („überfällt“) wird durch das ungarische „támadnak rá“ zusammen mit der instrumentellen Angabe „felszólítással“ überzeugend wiedergegeben. Auffällig ist die Verschiebung des semantischen Subjekts: Während im Deutschen „es“ (d. i. das amtliche Schreiben) das Agens des Vorgangs ist, übernehmen im Ungarischen die „sorok“ die aktive Rolle. Diese Subjektverschiebung dient der stilistischen Natürlichkeit und erhöht die Ausdruckskraft im Zieltext, ohne die Aussage zu verfälschen. Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Übersetzung der beiden Verben – trotz unterschiedlicher syntaktischer Realisierungen und Perspektivenverschiebung – die ereignisstrukturellen Eigenschaften beibehält. Die ungarische Version ist daher aus kognitiv-semantischer Sicht als adäquat zu bewerten.

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Satz 4. Der deutsche Satz „Heimlich atmet man wohl auf, wenn hinter dem nur noch begrenzt Lebendigen die Tür wieder zufällt, und man fragt sich, ob es nicht schon zuviel gewesen ist, sie ihm überhaupt zu öffnen.“ wird im Ungarischen mit „Barátai titokban bizonyára még fel is lélegeznek, amikor a Már Csak Meghatározott Ideig Élő mögött becsukódik az ajtó, és azon töprengenek, vajon nem kockáztattak-e már azzal is túl sokat, hogy egyáltalában ajtót nyitottak neki.“ übersetzt. Auch hier kann eine differenzierte und ereignisstrukturelle Analyse gemacht werden. Das erste Verb im deutschen Satz „atmet auf“ (ein Teilereignis, Handlung, Agens) wird im Ungarischen durch „fel is lélegeznek“ (ebenfalls eine Handlung, Agens) ersetzt. Beide Formen sind eine adäquate Übersetzung, wobei die ungarische Konstruktion die gleiche Bedeutung trägt und mit den gleichen strukturellen Merkmalen arbeitet. Das Verb „zufällt“ (zwei Teilereignisse, Vorgang, Agens, Patiens) wird im Ungarischen durch „becsukódik“ wiedergegeben, das die gleiche Bedeutung überträgt, allerdings die semantische Akzentuierung leicht verschiebt, da „becsukódik“ passiv wirkt. Dies stellt keinen semantischen Fehler dar, sondern zeigt den Unterschied in der sprachlichen Konstruktion. Das Verb „fragt sich“ (ein Teilereignis, Handlung, Agens) wird im Ungarischen zu „töprengenek“. Auch hier bleibt die Grundbedeutung erhalten, jedoch verschiebt sich der Fokus von der Frage nach der eigenen Unsicherheit (deutsch „fragt sich“) hin zu einer tiefergehenden Reflexion (ungarisch „töprengenek“). Dieser Unterschied ist stilistisch bedingt und führt zu einer idiomatischen Anpassung. Das Verb „gewesen ist“ (ein Teilereignis, Patiens) wird durch das ungarische „kockáztattak-e“ (ein Teilereignis, Agens, Patiens) ersetzt, was die Bedeutung der „Frage, ob etwas zu viel war“ in einem aktiven Kontext wiedergibt. Dieser Wechsel in der Struktur ist eine stilistische Entscheidung und hat keine semantischen Konsequenzen. Die Konstruktion „zu öffnen“ (zwei Teilereignisse, Handlung, Agens, Patiens) wird in der ungarischen Übersetzung ebenfalls korrekt wiedergegeben: „nyitottak“ stellt die Handlung als eine abgeschlossene Aktivität dar. Insgesamt zeigt sich, dass die Übersetzung auf der strukturellen und semantischen Ebene adäquat ist. Die Verben wurden erfolgreich übertragen, wobei gelegentlich kleine stilistische Anpassungen vorgenommen wurden, die den natürlichen Fluss im Ungarischen fördern, ohne die ursprüngliche Bedeutung zu verzerren.

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Satz 5. Die Übersetzung der Verben im ungarischen Satz (5b) spiegelt die in der ereignisstrukturellen Analyse herausgearbeiteten Teilereignisse differenziert und wirkungsvoll wider. In meiner Analyse wurde „hallt“ als ein Erfahrungsschema mit einem Experiens („sein einsamer Schritt“) klassifiziert. Die ungarische Entsprechung „visszhangot vernek“ bildet dieses Erfahrungsschema nicht nur ab, sondern intensiviert es durch die Konstruktion mit einem Patiens („visszhangot“) und einem aktiven Verb („vernek“). Dadurch entsteht ein komplexeres Teilereignis, das semantisch stärker auf das Resultat (das Echo) fokussiert ist. Die Rolle des Experiens bleibt erhalten („léptei“), wird jedoch in eine aktivere Formulierung umgewandelt – was der literarischen Dynamik des Textes zugutekommt. Auch hier („entdeckt“„felfedezi“) wurde das Verb als Teil eines Erfahrungsschemas mit Experiens und Patiens eingeordnet. Das ungarische „felfedezi“ übernimmt diese Struktur nahezu eins zu eins, wobei es den Aspekt der gerichteten Wahrnehmung noch etwas deutlicher akzentuiert. Die Ergänzung „nyomban“ (sofort) hebt zudem die temporale Präzision des Teilereignisses hervor und entspricht der deutschen Angabe „sofort“ funktional genau. Die ungarische Übersetzung differenziert die Ereignisstruktur nicht nur adäquat, sondern bereichert sie zum Teil durch höhere semantische Dichte und aktivere Ausdrucksformen. Die Zuordnung der Teilereignisse und Rollen (Experiens, Patiens) bleibt erhalten oder wird sogar expliziter dargestellt. Insgesamt zeigt die ungarische Version eine hohe semantische Dichte und Ausdruckskraft, ohne von der konzeptuellen Struktur abzuweichen.

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Die Analyse belegt, dass eine auf ereignisstrukturellen Prinzipien basierende Kontrastierung nicht nur semantische Äquivalenz überprüfen kann, sondern auch stilistische und morphosyntaktische Nuancen sichtbar macht, die zur Bewertung literarischer Übersetzungen auf hohem Niveau beitragen. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung der Ereignisstruktur als integratives Konzept in der lexikalischen Semantik und bieten eine fundierte Grundlage für die Übersetzungswissenschaft sowie für die computergestützte Sprachverarbeitung.
 
Abkürzungen
 

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( ) [ ] = Fakultative Ergänzungen werden in runde Klammern, Angaben in eckige Klammern gesetzt.

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{ } = Das Zeichen steht für explizit nicht ausgedrückte Satzglieder.

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˂-˃ = ohne jegliche Ergänzung im Deutschen bzw. ohne jegliches Subjekt, Objekt, Bestimmung im Ungarischen

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Aabt = Abtönungsangabe im Deutschen

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Aident = Qualifizierungsattribut/Identifizierungsattribut im Ungarischen

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Aloc = Lokalangabe im Deutschen

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Amod = Modalangabe im Deutschen

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Apos = Possessivattribut im Ungarischen

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Atemp = Temporalangabe im Deutschen

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Attq = Qualifizierungsattribut/Qualitätsattribut im Ungarischen

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Bestasem = asemantische Bestimmung im Ungarischen

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Bestdat = Dativbestimmung im Ungarischen

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Bestgm = Grad- und Maßbestimmung im Ungarischen

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Bestins = Instrumentalbestimmung im Ungarischen

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Bestloc = Lokalbestimmung im Ungarischen

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Bestmod = Modalbestimmung im Ungarischen

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Besttemp = Temporalbestimmung im Ungarischen

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Eakk = Akkusativergänzung im Deutschen

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Eprd = Prädikativergänzung im Deutschen

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Eprp = Präpositivergänzung im Deutschen

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Esit = Situativergänzung im Deutschen

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Esub = Subjektergänzung im Deutschen

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O = Objekt im Ungarischen

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PK = Prädikat im Deutschen/Ungarischen

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S = Subjekt im Ungarischen
 
1 Vgl. die Ergebnisse der detaillierten ereignisstrukturbasierten Untersuchung von Tóth 2018.
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