1. Einleitung: Rasante Entwicklung des Übersetzungsmarktes

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„Zur Dynamik der Translation gehört die rasante Entwicklung der elektronischen Hilfsmittel und man muss sich fragen, was die fortschreitende Digitalisierung nicht nur für unser tägliches Leben, sondern auch für die Translationskompetenz bedeutet. […] Die digitale Wende, die wir zurzeit erleben, bedeutet den Einsatz von CAT-tools wie z. B. Translation Memory Systemen, Termbanken und maschinelle Übersetzungen. Projekte zur Entwicklung von neuen und immer effektiveren Technologien, darunter die language technologies, automatic translation with post-editing, sentiment analysis sowie summarization werden für Unternehmen und Organisationen immer wichtiger und sie werden international stark gefördert.“1
 

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Die Worte der dänischen Forscherin fassen die vielleicht wichtigste Herausforderung zusammen, die sich im Lichte der „rasanten Entwicklung“ der Digitalisierung der translatorischen Arbeitsprozesse für die Translationswissenschaft und -didaktik von heute stellt. Die Problematik stellt sich sowohl auf der theoretischen als auch auf der praktischen Ebene.

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  1. In der Translationstheorie: Wie könnte und warum sollte die Stellung des Übersetzers2 im Lichte der Digitalisierung der translatorischen Arbeitsprozesse neu bestimmt werden?
  2. In der Translationsdidaktik: Welche Kompetenzen werden an Gewicht gewinnen und wie sollten diese in der Ausbildung von Übersetzern gefördert werden?
  3. Die dynamische Entwicklung des Marktes bedeutet aber nicht nur für die theoretische Forschung und für die praktische Ausbildung eine große Herausforderung, sondern stellt auch für Übersetzer selbst die Frage nach ihrem Selbstverständnis als Experte im Prozess der Translation dar. Für den Übersetzer: Wie ändert sich das Selbstverständnis des Übersetzers infolge der Veränderungen des Workflows in der Übersetzungsbranche?
 

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Es geht also um ein gewichtiges und vielschichtiges Problemfeld, von dem ich nur die praktische Seite, also Frage 2 und 3, in den Mittelpunkt stelle. Zunächst werde ich innovative Tendenzen einblenden, die sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Gebiet der maschinellen Übersetzung vollzogen. Dann werde ich mich damit auseinandersetzen, wie diese Entwicklungen auf die Stellung des Übersetzers im Übersetzungsprozess einwirken. Als Konsequenz dieser Entwicklungen plädiere ich zum Abschluss für eine Neudefinierung von Rolle und Stellung des Übersetzers, die auch theoretische Folgen hat, also auch Frage 1 nicht unberührt lässt.
 
1 G. Hansen: Translationskompetenz – Woher kommt sie und was ist das? 2014, S. 1–2. https://gydehansen.dk/media/2378/translationskompetenz-woher-kommt-sie-und-was-ist-das.pdf (letzter Abruf 19. 07. 2021).
2 Die in diesem Beitrag gewählte männliche Form bezieht sich als generische Form immer zugleich auf weibliche und männliche Personen.
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