2.2. Translation Memory (TM)

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Die technologische Innovation, die die Praxis des Übersetzens von heute bestimmt, ist aber nicht einfach eine Software, die dazu fähig ist, sekundenschnell Übersetzungen zu produzieren, sondern es sind Programme, sog. Translation Memorys, die für den professionellen humanen Übersetzer im Laufe des Arbeitsprozesses Vorschläge zur Übersetzung bestimmter Segmente (Ausdrücke, Sätze, Absätze) aufgrund zuvor übersetzter, in gespeicherter Form zugänglicher Datenbanken anbieten.
 

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„Jeder Eintrag im Translation Memory – ein sogenanntes ‚Segment‘ – enthält den ‚Ausgangstext‘ in der Originalsprache und dessen Übersetzung, den ‚Zieltext‘. Diese Paare werden als Übersetzungseinheiten oder „ÜEs“ bezeichnet. Translation Memorys (kurz ‚TMs‘) werden mit Übersetzungssoftware wie SDL Trados Studio verwendet und schlagen automatisch Übereinstimmungen (‚Matches‘) mit identischen oder ähnlichen Segmenten vor, wenn neue Dokumente übersetzt werden. Das bedeutet, dass Sätze, Absätze oder Textsegmente, die schon einmal übersetzt wurden, nie wieder neu übersetzt werden müssen.“1
 

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Diese Datenbanken können also nach vorhandenen Übersetzungssegmenten abgefragt werden. Sie tragen zur Sicherung der konsequenten und eindeutigen Benutzung der Terminologie bei, es lassen sich mit ihrer Hilfe sogar terminologische Listen generieren und sie können mit den neuen Übersetzungen bis zur Speicherungskapazität der Hardware erweitert werden. Die Benutzung von TMs hat zur Folge, dass die Aufarbeitung des Ausgangstextes in Segmente zerfällt und die Linearität des Textes immer wieder abbricht.2 Der Übersetzer verliert die Übersicht über den ganzen Text, denn er hat immer nur mit einem Segment, typischerweise mit einem Satz in einem Kästchen, zu tun und andere Teile des Textes werden dabei weitgehend ausgeblendet. LeBlanc bezeichnet diese Vorgehensweise eine Kollage-Methode,3 denn bestimmte Teile des Segments werden von der Maschine mit vorhandenen Übersetzungen aus der Datenbank ausgefüllt, so dass nur noch die noch nicht vorhandenen Teile eines Segments von dem humanen Übersetzer übersetzt werden müssen: „As the translator moves from one segment to another, TM searches and retrieves identical and similar (fuzzy match) segments from those stored on the database in relation to the current segment being translated.“4

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Aus der Sicht des Selbstverständnisses des Übersetzers erscheinen TMs als Quasi-Agenten im Übersetzungsprozess, deren Anwendung und Kontrolle aber von dem Übersetzer abhängig ist, denn der Text wird sowohl im technischen Sinne durch die Segmentierung als auch im praktischen Sinn durch das Anbieten von Übereinstimmungen (Matches) von dem TM im Vergleich zu früheren Medien des Übersetzens aktiv mitgestaltet.

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Und generell gilt für die Übersetzung mit TMs: „This is not word-for-word or sense-for-sense translation, the main paradigms that have historically defined translation practice, but segment-for-segment translation.“5 Durch die massive Verbreitung dieser Technologien müssen also nicht nur die Auffassung über die Stellung des Übersetzers als einziges Zentrum des Übersetzungsprozesses neu bestimmt oder zumindest modifiziert werden, sondern auch unsere Auffassung darüber, was Übersetzen heißt.
 
2 Vgl. A. Pym: What technology does to translating? In: Translation & Interpreting 3.1 (2011), S. 1–9. http://www.trans-int.org/index.php/transint/issue/view/14 (letzter Abruf 19. 07. 2021)
3 Vgl. M. LeBlanc: Translators on translation memory (TM): Results of an ethnographic study in three translation services and agencies. In: International Journal for Translation and Interpreting Research 5.2 (2013), S. 1–13. http://www.doi.org/ti.105202.2013.a01
4 M. O’Hagan: The impact of new technologies on translation studies: A technological turn? In: C. Millán – F. Bartrina (eds.): The Routledge Handbook of Translation Studies. Routledge: Abingdon, UK. 2013, 503–518, S. 504.
5 K. Littau: Translation’s histories and digital futures. In: International Journal of Communication 10 (2016), 907–928, S. 914.
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