3.1. Philosophisch-konzeptionelle Grundlagen

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Es existieren unterschiedliche terminologische Varianten in Bezug auf GS (vgl. z. B. die Übersicht von Wetschanow, 2017). Die aktuellen Empfehlungen im Rechtschreib-Duden (Dudenredaktion, 2020: 112) verwenden die Bezeichnung „geschlechtergerecht“. Im Sinne der GS gelten Kommunikate als „gerecht“, wenn entweder (a) alle Geschlechterkategorien sichtbar sind (z. B. Lehrer*innen) oder (b) alle Geschlechterkategorien unsichtbar sind (z. B. das Lehrpersonal); dieser letztere Typ kann als genderneutral betrachtet werden. Verfechter von GS sind offenbar Anhänger eines radikalen Whorfismus, d. h. des sprachlichen Determinismus, dessen Leitidee darin besteht, dass Sprache – fast vollständig – das Denken formt.
 

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It was found that the background linguistic system (in other words, the grammar) of each language is not merely a reproducing instrument for voicing ideas but rather is itself the shaper of ideas, the program and guide for the individual’s mental activity, for his analysis of impressions, for his synthesis of his mental stock in trade. (Whorf, 1956: 212)
 

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Daraus wird indirekt abgeleitet, dass bei sprachlicher Egalität dann mehr oder weniger automatisch auch soziale Gleichstellung eintritt. Wie Pusch (2017), eine bedeutende Größe in der feministischen Linguistik, formuliert:
 

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Alle Sprachen im Patriarchat sind sexistisch, insofern sie die gesellschaftliche Unterordnung der Frau sprachlich abbilden und dadurch immer wieder bekräftigen. […] Wir verändern die Sprache, damit verändern wir die Vorstellungen, die Bilder im Kopf, das Bewusstsein – und den ganzen Rest.
 

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Wenn postuliert wird, dass Sprache die Kognition bestimmt, kann man sich mit Reiner (2020) fragen: Genau welcher Aspekt der Sprache beeinflusst das Denken? Die Wortschatzstruktur (z. B. Gliederung des Farbspektrums), die Grammatik (z. B. Genus, Tempus) oder der Diskurs (z. B. wie man über Frauen, Ausländer usw. redet)? Und auf der anderen Seite, welcher Aspekt des Denkens wird beeinflusst? Die Wahrnehmung, das Problemlösen, die Aufmerksamkeit usw. oder das Thinking for speaking?

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Manche Studien legen nahe, dass ein gewisser Einfluss auf das Denken, z. B. bei der Gliederung des Farbspektrums, tatsächlich existiert (vgl. Winawer et al., 2007). Hinsichtlich seines Effektes auf die Wahrnehmung wurde ein Unterschied, wenngleich von lediglich einigen Millisekunden, nachgewiesen. Andere Veröffentlichungen konstatieren hingegen, wie beispielsweise die von McWhorter (2014: 103): „Languages differ. Thought doesn’t. Or, if it does, it’s because of cultural factors that are conditioned by – wait for it! – culture. Not grammar.“

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Whorf war also der Auffassung, dass Sprache und Denken eng verbunden seien und der Bezug zur Welt eher locker sei. Die neuere Kognitionswissenschaft dagegen stellt, wie z. B. Wolff, Holmes (2011: 255) und Reiner (2020) ausführen, fest, dass die Kognition (das Denken) und die Wirklichkeit eng verbunden sind, wogegen das Verhältnis zur Sprache eher locker ist, wie dies aus der Abbildung 1 hervorgeht.
 

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Abbildung 1. Verbindung zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit
 
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