Tóth József (szerk.): Nyelv, kultúra, megértés: új kutatási módszerek a humán tudományok területén
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3. Irodalom, kultúra és társadalmi diskurzusok
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Interkulturelle Aspekte des Komischen in Texten Wladimir Kaminers. Intercultural aspects of humor in the texts of Wladimir Kaminer • Anikó Zsigmond
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1. Einleitung

1. Einleitung

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Wladimir Kaminer ist ein Schriftsteller, dessen Name in den Medien immer häufiger mit dem Begriff Humor zusammen erscheint. Tatsächlich hat er all die Jahrzehnte eine eigenartige Schreibweise entwickelt, mit der er sein Publikum anspricht und durch die er die Aufmerksamkeit aufhält. Seine Texte, die inzwischen schon über die Grenzen des Druckmediums hinausgewachsen sind, amüsieren die Leser, Zuhörer und Zuschauer. Der Humor scheint bei Kaminer eine Lebensbewältigungsstrategie geworden zu sein, die in guten und schlechten Zeiten wirkt. In einem Interview mit SWR (Südwestrundfunk) sagt er: „Humor hilft immer.“1 Humor ist eine anthropologische Beschaffenheit des Menschen, die aus produktionsästhetischer Sicht mit der Person zusammenhängt, die die anderen zum Lachen bringt und amüsiert. Die Grundlage dieses Spaßes liegt im Komischen, d. h. darin, dass Diskrepanzen, Widersprüche von dem Erzählenden, Darstellenden wahrgenommen und vermittelt werden, so dass dabei die Rezipienten Lust empfinden und zum Lachen gebracht werden. Dabei, was und wie die Rezipienten aufnehmen, entsteht die Komik.

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Das Komische ist eine „ästhetische Kategorie, die den Widerspruch von Ideal und Wirklichkeit sowie den von Schein und Sein wertet und sinnfällig macht“ (Hirsch, 2019: 9). Im Gegensatz dazu ist die Komik „die reale Erscheinungsform der ästhetischen Kategorie des Komischen“ (Hirsch, 2019: 9). Als ästhetische Kategorie ist das Komische durch eine besondere Form des Denkens, eine spezifische Wahrnehmung der Realität bedingt. Das Komische ist eine Art Abweichung von der Norm, die Wahrnehmung und Empfindung des Komischen ist individuell und kulturell unterschiedlich. Komik ist oft mit Lachen verbunden, d. h. sie ist eine mögliche Reaktion auf etwas Komisches (Zehrer, 2002: 26). Nach Freud ergibt sich das Komische aus den sozialen Beziehungen des Menschen (Freud, 1905: 167). Das Komische ist keine historisch übergreifende Kategorie, es ist abhängig von Zeiten, Kulturen und Räumen.

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Die Hypothese des Beitrags ist, dass das Komische in den Werken von Wladimir Kaminer mit interkulturellen Aspekten verbunden ist. Kaminer realisiert seine Erfahrung des Komischen, indem er eine interkulturelle Erfahrung hat, und so kommt all das in seinen Werken zum Vorschein. Der Beitrag versucht, ausgehend vom Komischen als wichtigstem Mittel, Kaminers Kommunikationsstrategie darzustellen, deren Richtlinie in der Erfassung der Unterschiede liegt, d. h. in der Sicht, das Gewöhnliche als ungewöhnlich sehen zu lassen und Lachen zu erzeugen. Aus seinen Medienauftritten geht es deutlich hervor, dass Kaminer parallel zu seiner Tätigkeit als Schriftsteller immer mehr die Unterhaltungsszene erobert und als Entertainer, Stand-up-Komiker, Schauspieler, Sänger erfolgreich tätig ist und eine Popularität über die Grenzen eines Schriftstellers hinaus erwirbt. Somit wird im Beitrag auf Kaminers vielseitiges Medienschaffen ebenfalls eingegangen.
 
1 https://www.swr.de/swr1/swr1leute/autor-wladimir-kaminer-102.html
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